Maria Frontera – Präsidentin des Hotelierverbandes

Maria Frontera übernimmt Vorsitz des wichtigsten Hotelierverbandes

Maria Frontera

Die Tochter eines mallorquinischen Vaters und einer dänischen Mutter wurde 1969 in Sóller geboren und wuchs umgeben von Ausländern auf, denn ihrer Familie gehörte schon viele Jahre lang das Hotel Marina an der Playa d‘en Repic. Sie studierte in Irland, England und den USA und machte den Abschluss in International Business, bevor sie im UltraMar Express arbeitete. Einige Jahre später beschloss sie, in das Familienunternehmen einzusteigen und den Vorsitz der Hotelvereinigung von Sóller zu übernehmen.

Ihre Kompetenz, Disziplin und ihre Führungsqualitäten überzeugten die Versammlung, ihrer Bewerbung einvernehmlich zuzustimmen. „Ich erhielt die größtmögliche Unterstützung“, sagt sie. „In den kommenden drei Jahren möchte ich die großartige bislang geleistete Arbeit fortsetzen und mit den verschiedenen Ministerien zusammenarbeiten, um für die derzeitigen Probleme Lösungen zu finden.“

Der angehenden Saison 2018 schaut sie optimistisch entgegen, obwohl der Wettbewerb mit den Ländern, die aufgrund innerer Umstände eine Weile aus dem Rennen waren, wieder Fahrt aufnimmt. Im Jahr 2017 stieg die Zahl der ausländischen Touristen um 6,2 Prozent an, ihre Ausgaben legten um 12 Prozent zu. „Das ist die Folge der Millioneninvestitionen, die auf ein qualitatives statt quantitatives Wachstum abzielten. Viele Hotels sind um eine Kategorie hochgestuft worden, weil sie Spas und beheizte Swimmingpools eingegliedert, Anlagen erneuert und effiziente Maßnahmen ergriffen haben, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten.“ Sie fügt hinzu: „Palma ist in Mode, und das nicht nur zu Saisonzeiten.

Grundsätzlich kann man sagen, dass die Besuche kürzer werden, sich aber dafür das ganze Jahr hindurch wiederholen. Darüber hinaus verzeichnet man einen deutlichen Anstieg der Zahl der Inlandstouristen.“ Was die Gegenden um Palma Nova/Magaluf und die Playa de Palma betrifft, betont sie, wie sehr diese dank der Investitionen aufgewertet worden seien, weil dadurch Vier- und Fünf-Sterne-Hotels entstanden seien, die eine andere Art von Besuchern anlockten. Diese Tatsache haben auch ausländische Journalisten auf der Reisemesse ‚World Travel Market‘ im vergangenen November hervorgehoben.

Cala d’Or

„61 Prozent der Vertreter im Verbund der FEHM kommen aus Vier- und Fünf-Sterne-Hotels. Die vorangegangene Legislative änderte das Gesetz zur Förderung dieser Investitionen, aber das ist vorbei. Die Insel braucht Infrastrukturinvestitionen aus der öffentlichen Hand. Die Regionalregierung muss den Wandel anführen und einen Strategieplan mit einer gemeinsamen Zielsetzung vorlegen, dem alle Beteiligten der touristischen Wertschöpfungskette zustimmen müssen. Wir werden versuchen, mit den uns zur Verfügung stehenden Daten unseren Standpunkt zum Ausdruck zu bringen, doch es braucht ein staatliches Bündnis, um das ewige Hin und Her bei jedem Verwaltungswechsel zu vermeiden. Unsere Aufbruchsstimmung soll ansteckend sein.“

In Sachen Umweltschutz möchte sie jeden in der Verantwortung wissen, denn was die Touristen am meisten schätzen, ist die Landschaft. „Wir müssen zeigen, dass wir die Investitionen und die Infrastruktur genauso erfolgreich hinbekommen wie den Umweltschutz. Es erscheint uns nicht logisch, die Touristensteuer zu verdoppeln, ohne vorher die möglichen Auswirkungen zu analysieren. Alle Beteiligten – von den Magazinen in den Quellmärkten, die wir alle lesen, bis zu den Touristen, die in unseren Hotels übernachten – müssen deutlich machen, dass sie mehr Informationen darüber benötigen, wo all das eingenommene Geld investiert wird.“

Im Hinblick auf die Kontroverse um die Ferienvermietung fordert sie, die Folgen nicht aus den Augen zu verlieren und nötigenfalls nachzubessern. „Touristen sind unsere Freunde, und wir müssen wirksame Maßnahmen für ein besseres Miteinander von Einheimischen und Besuchern ergreifen.“

Sie ist eine Präsidentin, die den Tourismussektor mit Stolz repräsentiert und will in Zusammenarbeit mit dessen Verwaltung eine solide Arbeit abliefern, um sicherzustellen, dass Mallorca für die zahlreichen Besucher der Insel zum erstklassigen Reiseziel avanciert.