Der italienische Gastronom war in mehr Restaurants mit Michelin-Stern tätig, als die meisten anderen. Kein Wunder, dass sein Name hinter einigen der erfolgreichsten Restaurants Palmas steht.
Es wäre nicht übertrieben zu sagen, dass Marco di Loreto in der Restaurantszene der Insel einen hervorragenden Ruf genießt. Mit seinen stahlgrauen Augen, die zwischen perfekt frisiertem Haar und Bart funkeln, sieht er aus wie ein Mann, der diesen Ruf auch verdient hat.
Marco kam 1986, im zarten Alter von nur 25 Jahren, zum ersten Mal nach Mallorca, um das später legendäre Restaurant Tristán in Puerto Portals zu gründen. Der neueste gastronomische Trend war damals die Nouveau-Küche, und Marco war maßgeblich daran beteiligt, sie als einer der Ersten auf die Insel zu bringen. Ein halbes Jahr später gesellte sich der gefeierte deutsche Küchenchef Gerhard Schwaiger zu ihm. In den folgenden Jahren wurde ihm als erstes Restaurant der Insel die besondere Ehre von zwei Michelin-Sternen zuteil.
Da er nur eine Saison auf Mallorca verbringen wollte, verließ er die Insel wieder, um seine Talente für Restaurantprojekte in ganz Deutschland einzusetzen, von denen zwei während seiner Tätigkeit dort Michelin-Sterne bekamen. Mehr als ein Jahrzehnt nachdem er die Insel verlassen hatte, ergab sich die Gelegenheit zurückzukehren und er ergriff die Chance. Er sollte das Menü im Ca’s Puers in Sóller verfeinern, und es dauerte nicht lange, bis die Michelin-Kritiker beeindruckt genug waren, um ihm einen Stern zu verleihen.
Heute sind es seine drei Restaurants in Palma, für die er besonders bekannt ist: Die Gastrobar im Casal Solleric, die er 2010 eröffnete, das Anima Beach, welches im Jahr 2012 seine Pforten öffnete und zuletzt das beliebte Mar de Nudos, das im Jahr 2014 eröffnete. Drei sehr unterschiedliche Konzepte: „Ich wiederhole mich nicht gern“, erklärt er lächelnd.
Marcos verbrachte zwei Jahre in Japan, eine Erfahrung, die das Konzept hinter Mar de Nudos inspirierte. „Es ist eine Mischung aus japanischer, mediterraner und italienischer Küche, aber keine Fusionsküche, ich hasse Fusion!“ Auf die Frage, was sein Lieblingsgericht auf der Speisekarte ist, antwortet er ohne zu zögern: Pasta mit Trüffel, eine naheliegende Wahl, wenn man seine italienische Herkunft berücksichtigt.
Trotz seines Engagements in so vielen mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurants freut es ihn bis heute am meisten, „wenn die Leute mein Restaurant glücklich verlassen.“ Und um dies zu erreichen, „muss man sich daran erinnern, dass es nicht nur einen, sondern fünf Sinne gibt. Man braucht einen guten Service, eine gute Küche, ein gutes Ambiente; einfach alles in einem.
„Ich investiere viel in meine Mitarbeiter, ich habe viele Leute, die seit fünf, zehn Jahren für mich arbeiten“, erklärt er. „Wir motivieren sie, langfristig bei uns zu bleiben und ein echtes Gefühl der Loyalität zu entwickeln.“ Er ist der Meinung, nur so könne man sicherstellen, dass die Mitarbeiter auch wirklich am besten Service für den Kunden interessiert sind und viel zurückgeben. „Wir sind immer bestrebt zu sehen, was wir verbessern können, um die Qualität immer aufrechtzuerhalten. Das sage ich auch immer meinen Mitarbeitern“, fährt er fort.
„Ich war von Anfang an ein Förderer für Qualität auf Mallorca”, sagt Marco stolz und glaubt, dass es wichtig ist, qualitativ hochwertigeren Tourismus auf die Insel zu bringen. Er glaubt, dass die wertvollste Werbung für seine Restaurants mündlich erfolgt und dass sich auf diese Weise mit der Zeit der beste Ruf entwickelt. Und er sollte es wissen.
Photos by Sara Savage