Die Malerin Natasha Zupan – geboren in Georgia (USA), aufgewachsen in Europa und mit Fine-Arts-Diplom von der Yale University – hat das Talent von ihrem Vater Bruno Zupan geerbt, einem international renommierten Künstler slowenischer Herkunft. Die Schönheit hat sie von ihrer Mutter Jane. Sie bewohnt ein Steinhaus in Valldemossa mit einer eklektischen Einrichtung, das sie von der Familie Swarovski gekauft hat. Sie hielt bereits zahlreiche Ausstellungen in Boston, Kalifornien, Mailand, Stockholm und New York, wo Prominente wie Michael Douglas, Catherine Zeta-Jones oder Claudia Schiffer zu den Besuchern zählten. Kürzlich stand die Künstlerin im Mittelpunkt eines Berichts der italienischen „Vanity Fair“ und sie war Muse für das Mode-Label Larusmiani; außerdem gab die Firma Mattel ein Gemälde zum 50. Geburtstag der Barbie-Puppe bei ihr in Auftrag.
Wie war Ihre Kindheit mit all den Weltreisen?
Mein Vater ist Maler und lebt zwischen Mallorca, Paris, Venedig und den USA immer auf der Suche nach dem perfekten Licht, weil es ihm um Landschaften geht. Aus diesem Grund änderte ich mehr als zehn Mal die Schule; aber gleichzeitig verschaffte es mir große Perspektiven, so viele verschiedene Kulturen kennen zu lernen.
Nun ist Mallorca ihr „Headquarter“ geworden.
Wir kamen immer wieder zurück nach Mallorca für den Sommer-Urlaub. Ich habe nie vorgehabt, hier fest zu leben; aber nach einer Scheidung wollte ich einfach ausruhen. Danach wollte ich wieder zurück nach New York, aber es reizte mich mehr, sesshaft zu werden. Also kaufte ich ein Haus, das nun meine Heimat geworden ist. Dank Internet und guten Flugverbindungen zu Städten auf der ganzen Welt kann man auf Mallorca wie in einer großen Metropole leben – und hat trotzdem Frieden und Ruhe. Genau das braucht ein Künstler. Ich reise ständig, um mich zu inspirieren. Drei Monate im Jahr verbringe ich in NYC, ich gehe auf die Biennale in Venedig, besuche Art Bassel in Miami und viele andere. Ich forsche und komme dann wieder hierher, um meine Kunst zu entwickeln.
Ihr Vater war maßgeblich bei der Entscheidung zu Ihrer Karriere.
Offensichtlich ist das vererbt. Im Alter von sechs Jahren wusste ich, dass ich eine Künstlerin sein wollte und kopierte damals schon Picasso. Es war ganz natürlich. Mein Vater sagt immer, dass „der Apfel nicht weit vom Stamm fällt.“
Sie ändern oft Ihre Stile.
Ja, aber als Teil des Dialogs. Ich spreche 5 Sprachen und bin vielen Kulturen begegnet. Stil ist nicht nur ein künstlerischer Dialog, eine Art der Darstellung der Dinge. Ich habe immer die Ästhetik gelebt. Ich lernte von Kindheit an von Xim Torrens Lladó und bereiste Paris und Venedig.
Viele Prominente haben ein Gemälde von Ihnen, können Sie ein paar Namen nennen?
Ich glaube nicht, dass es mich zu einer besseren Künstlerin macht, weil einige Prominente meine Bilder besitzen. Film- und TV-Schauspieler, internationale Models, Millionäre aus Arabien, große Unternehmer, Musiker, mehrere Museen, private Sammlungen haben Bilder von mir gekauft. Aber ich bevorzuge es, Ihre Privatsphäre zu schützen. Erwähnenswert sind vielleicht Schriftsteller wie Erica Jong (Symbol der feministischen Revolution der 70er in den USA), Zang Toi (Mode-Designer von Stars des Roten Teppichs), Prinz Michael von Kent, die Familie Swarovski aus Österreich, Hubert de Ornano (Gründer von Sisley) etc.
Was haben Sie zuletzt getan.
Vor ein paar Monaten lief „Zupan & Zupan“, eine Ausstellung mit meinem Vater in der Galerie D’Orsay in Boston, die sehr erfolgreich war.
Was ist Ihr nächstes Projekt?
Es heißt “White Lies” (fromme Lügen), aber ich will jetzt noch geheim halten, wo die Ausstellung läuft. Alle Bilder sind weiß und symbolisieren die Lüge der Kunst. Es ist ein Crossover aller meiner Stile und ein konzeptioneller Dialog über die Darstellung der Dinge.
Vanity Fair Italia veröffentlichte ein Special über Sie und Larusmiani erwählte Sie als Werbe-Ikone. Wie kam es dazu?
Larusmiani produziert Textilien für führende italienische Mode-Marken– und in meinen Bildern verwende ich viele Gegenüberstellungen von Stoffen, eine Technik, die vom Surrealismus kommt. Also mische ich Dinge aus dem 18. Jahrhundert mit etwas sehr Zeitgemäßem. Firmen-Erbe Guglielmo Miani (sein Großvater war Schneider des Herzogs von Windsor und von Charles Chaplin) ist wiederum Präsident der Via Montenapoleone. Er lernte mich auf der Messe „Salon Mobile“ in Mailand kennen. Dort wurde eine Designer-Lampe ausgestellt, die ich für Swarovski entworfen hatte. Beim Abendessen boten mir er und sein neuer Designer Liborio Capizzi (Ex-Creative-Director von Gianfranco Ferré) konkret an, Muse für die neue Damenkollektion zu werden. In dem Wissen, dass ich Stoffe für meine Kunst verwende, gaben sie mir viele Stoff-Muster mit. Daraus fertigte ich ein Bild für ihren Flaggschiff-Store in der Via Montenapoleone in Mailand. Vertreter von Vanity Fair kamen zur offiziellen Präsentation. Sie waren sofort begeistert von dem Werk und schlugen mir vor, einen Artikel über meinen Beruf und mein Leben zu veröffentlichen.
Ihre Paten sind auch Künstler.
Marilyn und Ivan Nagy sind meine Taufpaten, große Figuren des Tanzes, jetzt im Ruhestand auf Mallorca. Ivan war der bevorzugte Partner von Margot Fontaine bzw. Natalia Makarova und Direktor des Englischen National Balletts unter direkter Schirmherrschaft von Prinzessin Diana von Wales. Beide waren eng miteinander befreundet, wie mit allen Groβen jener Zeit, unter anderen Luciano Pavarotti. Meine Paten waren – gemeinsam mit Maria Callas – Gäste der Märchen-Hochzeit von Prinz Rainier und Fürstin Gracia von Monaco. Danach schenkte mir meine Patentante das Kleid, das sie trug, und daraus entstand später ein Kunstwerk. Sie hatte ein faszinierendes Leben voller Ruhm und Glanz und jetzt lebt sie hier. Ivan sagt mir immer, dass ein Künstler sein Wesen nie ändert, dass er immer authentisch ist … egal, ob berühmt oder nicht. Mein Vater und Ivan waren die einflussreichsten Männer meines Lebens.
Ich werde bis zum Ende meiner Tage Künstlerin sein, weil es eine Berufung ist, genauso wie der Eintritt ins Kloster. Ich bin Malerin auf Gedeih und Verderb, und lebe ausschließlich von der Kunst. www.natashazupan.com