Von New York nach Mallorca: Joe van Moyland erzählt seine Geschichte

"Mallorca ist im Vergleich zu New York ein wahres Paradies.¨

„Man weiß nie, wem man begegnet” ist ein Satz, den man oft auf Mallorca hört. Oftmals sagen wir es beiläufig ohne es in Frage zu stellen, aber nachdem wir Joe van Moyland kennen gelernt haben, bekam dieser Satz eine ganz neue Bedeutung. Der englische Sänger, Schlagzeuger und Schauspieler ist aus mehreren Gründen berühmt. Er war Frontmann der Band Joe Lean & The Jing Jang Jong, Schlagzeuger der Indie-Gruppe The Pipettes und hat in Fernsehserien wie The Tudors und Fresh Meat mitgespielt. Als wir darum baten, den Besitzer der neuen Bar Ocho. in Palma zu interviewen, war Joes Hintergrundgeschichte daher von großem Interesse. Mit unvergleichlicher Anmut und Coolness erzählt uns Joe von seinem bisherigen Leben und wie er auf Mallorca nicht nur ein, sondern gleich mehrere Restaurants eröffnet hat.

Direkt aus NYC

Von klein auf begann Joe im Rampenlicht zu stehen. Dank seines musikalischen und schauspielerischen Talents wurde er von den Universal Studios unter Vertrag genommen, spürte jedoch nach einigen Jahren im Showbusiness, dass eine Veränderung in der Luft lag. “Ich wollte nicht mehr vor der Kamera stehen, und fing mit dem Schreiben an “, sagt Joe, während er in seiner Bar Ocho mit einem Bier sitzt. Seine Umgebung spiegelt eine künstlerische Vision wider. Wäschesäcke werden als Lampenschirme verwendet und entrindetes Holz als Tische. Coolness ist überall präsent. Eine Eigenschaft, welche er aus einer kleinen, unbekannten Stadt an der Nordostküste Amerikas mitgenommen haben könnte.

“New York”, sagt er und schmunzelt. “…ist das Werbezentrum des Universums. Dort habe ich mich verliebt, meinen Schreibschwung gefunden und meine Frau kennengelernt”, erzählt er. Eine Reihe von Ereignissen, die ihn schließlich nach Mallorca führten, wo seine Partnerin Steffy Borras stammt (Inhaberin des Modelabels Datura). Wie bei so vielen war es die Quarantäne, die Joes Entscheidung, New York zu verlassen, festigte. “Mallorca ist im Vergleich zu New York buchstäblich das Paradies”, sagt er. “Als die Pandemie kam, planten wir, auf Mallorca in Quarantäne zu gehen und nach dem Sommer zurückzufliegen. Mit zwei kleinen Kindern im Schlepptau und einer hohen Lebensqualität entschied sich Joe jedoch für einen dauerhaften Umzug. “Es war so Unerwatet, dass die meisten meiner Sachen immer noch in New York sind – sogar zwei Jahre später!

“Smashing it” in der Tramuntana

Ähnlich wie bei einem Kulissenwechsel befand sich Joe im Jahr 2020 mitten im Tramuntana-Gebirges wieder und dachte über seinen nächsten Karriereschritt nach. “Hier gibt es eine unglaubliche Kulturszene, zu der ich beitragen möchte”. Zunächst eröffnete er die El Bar in Deià und gründete seine eigene Popup-Küche Double Take Burger (mit der amerikanischen Lieblingsspeise “Smash Burgers”). Die Tramuntana-Dörfer waren von seinem Konzept begeistert, was Joe dazu brachte, es weiterzuentwickeln. “Ich wurde von jemandem angesprochen, es nach Kontinentaleuropa zu bringen”, sagt er, “aus einer Art Unfall ist ein unglaublicher Erfolg geworden, und bald werden 10 Restaurants eröffnet.” Zwei dieser Restaurants gibt es in Palma, eines davon ist das Ocho. in La Rambla und ein weiteres in Santa Catalina unter dem Namen Double Take (Eröffnung 2022). Das Ocho hat sich bereits einen Namen gemacht, dank seiner fantastischen Brunch-, Mittags- und Abend-Burger und seiner lebendigen Einrichtung, die die Passanten innehalten lässt.

“Es ist wie eine leere Leinwand voller Gestaltungsmöglichkeiten für die Stadt. Wir bieten eine Plattform für Kreativität. Wenn jemand eine Lesung, eine Performance, eine Brunchparty oder was auch immer veranstalten möchte, ist das für uns kein Problem. Wir werden komplett von der Stadt geführt.” In Anbetracht seiner Geschichte fragen wir Joe, wie sich das Leben hier nach der Hektik von New York anfühlt, in der Erwartung, dass es einen ruhigen Ausklang geben wird. Wie sein Leben, ein Streifen aus ZickzackKursen und unterstrichenen Erfolgen, antwortet er mit Perspektive. “Wissen Sie, nie habe ich das folgende Zitat verstanden, bis ich nach Mallorca gezogen bin: ‘Der reichste Mensch ist nicht derjenige, der am meisten hat, sondern derjenige, der am wenigsten hat’. Wenn es 5 Uhr morgens ist, ich Kaffee trinke und die Sonne hinter den Bergen aufgeht, kommt mir dieses Zitat in den Sinn”, sagt er und zeigt Dankbarkeit für sein bisheriges Leben und einen nicht minder ehrgeizigen Blick in die Zukunft.

Fotos von Sara Savage