Meine Ankunft in der Finca Son Salas für ein Yoga-Wochenende im Ananda-Zentrum stimmte mich nachdenklich.
Ich hatte lange kein Yoga mehr praktiziert. Manchmal vergesse ich bei meinem straffen Tagesablauf und meiner anspruchsvollen Karriere in Palma sogar zu atmen. Drei Tage Auszeit zu nehmen, nur für mich, das fiel mir schwer, aber ich wollte einen Neustart wagen, d.h. mein Handy manchmal ausschalten und mich nach innen wenden. Ich bin mir äußerst bewusst, wie schnell die Zeit vergeht und dass ich meine Zeit genießen möchte anstatt sie einfach verfliegen zu lassen.
Die Son Salas Finca liegt inmitten alter terrassenförmig angelegter Oliven- und Zitrushaine im Sóller-Tal und ist wunderschön. Es war ein herrlicher Frühlingstag. In meinem Zimmer fand ich einen handgeschriebenen Willkommensgruß unserer Gastgeberin, der reizenden Nadine Hawa, zusammen mit einer Tragetasche und anderen liebevoll ausgesuchten Kleinigkeiten – ich fühlte mich gleich zu Hause.
Die anderen Wochenendteilnehmer entpuppten sich als 10 freundliche Yogis, die alle auf der Suche nach einem ähnlichen Moment in ihrem Leben waren. Das Tempo der Klassen und der wundervolle Ausblick auf das Sóller-Tal waren perfekt, um die Yogapraxis wieder aufzunehmen. Ich war so entspannt wie schon seit langem nicht mehr.
Die Speisen bei Ananda sind vegetarisch und vollwertig, mit frischen Säften und Zutaten aus dem biologischen Garten der Finca. Zubereitet werden die Speisen von der lokalen Köchin und Ernährungsberaterin, Suzanne Garaty. Es wird kein Alkohol serviert und der Fokus liegt auf einer ganzheitlichen Heilung. Körper und Geist werden durch bewusstes Essen wieder in Einklang gebracht, während eine geführte Wanderung dafür sorgt, mit der Natur in Verbindung zu treten. Ich fuhr alleine mit dem Rad entlang der Nordwestküste Mallorcas, eine körperliche und mentale Herausforderung, die ich nur empfehlen kann.
Bisher habe ich dieses Jahr an zwei Workshops von Ananda Mallorca teilgenommen. Bei dem zweiten war auch meine 12-jährige Tochter Eva an zwei der drei Tage dabei. Ihr hat es so gut gefallen, dass wir im Oktober wieder gemeinsam zurückkommen möchten.
Nach drei Tagen Yoga fühlte ich mich wundervoll – ich hatte wirklich nicht gemerkt, wie sehr mich die Führung meines sehr betriebsamen und schnell wachsenden Medienunternehmens stresste.
Mir wurde klar, dass die Tiefenentspannung, die ich während der Savasana auf meiner Matte erlebte, und die neue Energie, die ich daraus zog, es wert sind, jeden Tag genossen zu werden. Jetzt versuche ich, in meinen hektischen Tagesablauf auch etwas Zeit für mich einzuplanen. Denn um mich meiner täglichen Verantwortung zu stellen, muss ich fit und energiegeladen sein.
Und wie heißt es so schön? Wenn du nicht die Hauptrolle in deinem eigenen Film spielst, wessen Leben lebst du dann?
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