Künstlerprofil: Alvarez Frugoni

Nach Jahren der Reisen durch die ganze Welt, ließ sich der in Uruguay geborene Maler Sergio Alvarez Frugoni 1997 auf Mallorca nieder. Seine Wahl fiel auf das Dörfchen Alaró und dies ist keine Zufallsentscheidung: das Licht, wichtigste Grundlage für sein Schaffen, aber auch eine Kombination anderer wichtiger Elemente bewegen ihn, sein Atelier hier einzurichten. Alvarez Frugoni wird vom Lebensstil der Insel, von ihrer menschlichen, kulturellen und intellektuellen Vielfalt und ihren Verbindungen zu den wichtigsten Kulturstätten Europas verführt. Ein kleine besondere Welt, eine Seifenblase, die im turbulenten Europa eine positive, spannende und lebensnahe Energie ohne Monotonie ausstrahlt. Wenn Alvarez Frugoni malt, richtet sich sein Blick in sein tiefstes Inneres. Seine Werke sind wie der Künstler und sein Leben, vielfältig, reichhaltig und anspruchsvoll. Sie zeigen uns die Windungen seines Lebens, das Meer seiner Gedanken, die Tiefe seiner Seele und die Gipfel seiner Fantasie.

Seine Beziehung zur Farbe ist elementar. Ihre Kontraste nutzend gibt er ihr Leben, lässt sie explodieren, spielt mit ihr und beherrscht sie. Sie ist sanft, plötzlich gewalttätig, angenehm und warm, dann schrecklich kalt und unheimlich. Sie ist allgegenwärtig, eindringlich und gleichzeitig geheimnisvoll und schamlos. Sie wird zur Besessenheit, bezaubert und erstaunt.

In ihr nehmen Figuren auf subtile Weise Gestalt an. Sie sind ein Aufruf zur Reise. Eine Reise durch die Zeit, durch den Raum, durch den Geist und durch die Vorstellung, eine Reise durch das Abstrakte und das Konkrete, in das grenzenlos Große und in das unendlich Kleine. Lebendige Figuren, die uns in Erinnerung rufen, was wir wirklich sind: komplizierte Wesen voller Träume und Erlebnisse, gequält von unseren Ängsten, geleitet von unseren Emotionen, hin- und hergerissen von unseren Gefühlen, zwischen der Leere und der Erfüllung schwankend, von der Vergangenheit gekennzeichnet, versunken in der Gegenwart und beunruhigt in die Zukunft blickend.

Es gibt unzweideutig zur Schau gestellte, unseren Blick anziehende Gestalten, die man sofort entdeckt. Dann solche, die sich erst später offenbaren, manchmal kleine und zarte Geschöpfe oder im Gegenteil so große, dass man sie nicht vollständig sehen kann.
Nie sind die Bewohner dieser Fantasiewelt zufällig da. Sie führen mit jedem Betrachter ein Zwiegespräch. Erd- oder Meeresgeschöpfe, Kreaturen der Tierwelt, Männer und Frauen, nackt oder bekleidet, Objekte und Personen aus unserem Leben: Schiffe, Klaviere, Himmel-Hölle-Spiele…, Gestalten, die ihr Anlitz wechseln, unseren Blick verändern, uns zur Reflexion auffordern, uns hinterfragen, berühren und nicht gleichgültig lassen.

Werdegang
Alvarez Frugoni, geboren 1947 in Tacuarembó, Uruguay, besuchte die Nationale Kunstakademie und war als Zeichenlehrer am Gymnasium „Nuestra Señora del Huerto“ tätig. Von 1973 bis 1974 lebte er in Montevideo und Buenos Aires. Im Alter von 27 Jahren beschließt er, sich künftig nur noch der Malerei zu widmen. Bestärkt wird dieser Entschluss durch eine Einladung der Galerie Marcos in Caracas, Venezuela, der er folgt und dann dorthin übersiedelt.

1979 gründet er mit anderen Künstlern „Taller 69“. Sie stellen gemeinsam aus und lehnen in ihren Bildern die gegenständliche Kunst ab. Es entwickelt sich eine Konfliktbeziehung der Künstler zur kommerziellen Seite der Kunst. Bis heute hält bei Alvarez Frugoni dieses gespaltene Verhältnis an, und vor einigen Jahren führte es ihn dazu, sich für zwei Jahre in ein von der Welt abgeschiedenes, karibisches Fischerdorf zurückzuziehen.

Der Einfluss dieser Periode der Rückbesinnung ist in all seinen Werken gegenwärtig: der Kontrast zwischen dem karibischen Paradies und dem Cono Sur, der Dialog zwischen der Kunst und dem Leben. Es ensteht eine Serie von Bildern mit dem Titel „Conversar con el paraíso“(Gespräche mit dem Paradies). 1982 begibt sich Alvarez Frugoni erneut auf Reisen nach Italien, Spanien und in die Schweiz. Es ist eine Öffnung zu neuen Horizonten und Ausstellungsorten. So lebt er in Barcelona, später in der Schweiz, und er wird in Europa als Künstler bekannt; besonders als sein künstlerisches Schaffen 1983 an der Biennale moderner Kunst in Scandicci, Florenz, mit dem 1. Preis ausgezeichnet wird. Er realisiert daraufhin zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen (Bern, Genf, Barcelona, Rom, Sofía, Tokio u.a.). Seine Werke sind sowohl in vielen Privatsammlungen in Lateinamerika, USA und Europa, in Kunstmuseen (Florenz, Venezuela), Stiftungen (Ater-rana, Liechtenstein) und Schweizer Banken zu finden. 1990 bereist er wieder Lateinamerika, wo er sich niederlässt und abwechselnd in Brasilien, Uruguay und in der Schweiz malt und ausstellt.

Er zeigt seine Werke in seinem Atelier in Alaró, Mallorca.

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Artist Alvarez Frugoni