Armin Fischer erzählt mit Design

Armin Fischer kombiniert Luxus und Hippietum zu einem außergewöhnlichen Design

Armin Fischer

Wir erzählen Geschichten, um unseren Kindern einen schönen Schlaf zu bescheren, um Freunden von unseren Reisen zu berichten, um aus vergangenen Fehlern zu lernen – und um Hotels zu gestalten. Jedenfalls macht das Armin Fischer, um Gebäuden und Räumen Leben einzuhauchen.

Beim Bikini Island & Mountain Hotel war die Geschichte erst nicht klar. Seit seinem Bau wurde es viele Male verändert, ein einheitlicher Stil war nicht mehr erkennbar. Daher kehrte Armin Fischer zum Ursprung des Hotels zurück: 1969, das Jahr von Woodstock und zufälligerweise auch Baujahr des Hotels. So wurden die Blumenkinder, Hippies und der Gypset – die Mischung aus Luxus und Hippietum – zu den Leitmotiven des Interieurs. Beim Rückbau wurde zunächst Anachronistisches entfernt, qualitative und zur damaligen Zeit passende Materialien erhalten und ergänzt. Schritt für Schritt fügte das Team von Dreimeta dann Gegenstände hinzu, um der Idee Gestalt zu geben.

Erzählt wird über Emotionen, das Design muss beim Betrachter, beim Gast wirken, es muss die Geschichte der Hippies wiedergeben: Sich Zeit nehmen, Freiheit fühlen, eins mit der Natur sein, abschalten. Armin Fischer möchte am liebsten die Fernseher abschalten. „Am Anfang haben wir darüber diskutiert, ob wir überhaupt Fernseher auf den Zimmern anbringen. Es ist doch viel zu schön draußen, um im Zimmer vor dem Ding zu hängen!“, sagt Fischer, als wir eine Erklärung zu den „Teppichen“ erfragen, die vor den Fernseher hängen. Eine originelle Idee, um das oft klobig wirkende Gerät zu verstecken. Diese große Liebe zum Detail, die in den einzelnen Einrichtungsstücken steckt, ist ein weiteres Markenzeichen von Fischer und Dreimeta. Das fängt beim Peace-Zeichen an, geht über den (Retro) Schallplatten- und Kassettenspieler, zu den versteckten Fernsehern.

Wie bei vielen Projekten steckte auch beim Innendesign des Bikini Island & Mountain Hotels die größte Herausforderung in der Zeit: Das Projekt wurde in sechs Monaten durchgezogen. Viele der gewünschten Einrichtungsobjekte mussten erst gefunden werden. Dafür geht Fischer auf Flohmärkte und Messen in den großen Modestädten wie Paris und Mailand. Das meiste wird jedoch von Dreimeta selbst designt, vor allem klassische Schreinerarbeiten, wie Tische und Schränke. „Für jedes Hotel gestalten wir einzigartige und individuelle Einrichtungsgegenstände. Da gibt es eine ganze Menge zu machen und viel Freiraum für Kreativität!“, sagt Fischer.

Zum Design kam der aus Augsburg stammende Armin Fischer nämlich über das Handwerk. Nach seiner Schreiner- und Tischlerausbildung arbeitete er im Einrichtungshaus seines Vaters, konzipierte später Küchen. Aufgrund seiner immer weiter wachsenden Kollektion von Musterstücken und wegen des Leerstandes in Augsburgs Innenstadt, nutzte er die Möglichkeit, ein Lokal anzumieten und dort Einrichtungsgegenstände zu verkaufen. Das „Freiraum“ war geboren und funktionierte so gut, dass es noch heute parallel zu seiner Firma besteht. Der Startschuss für sein Innenarchitekturbüro, das heute mehr als zehn Designer und Innenarchitekten beschäftigt, war die erfolgreiche Teilnahme an einem Wettbewerb in 2003 für die Gestaltung eines Hotels in Hamburg. Danach folgten vor allem Aufträge im Tourismus, auch beim großen Reiseveranstalter Kuoni, denen er half, dass Reisebüro der Zukunft zu designen.

Dass er solche Aufträge an Land zieht, liegt an seiner Kreativität, die bei ihm eine klare Priorität genießt. „Wir erhalten mehr Anfragen, als wir annehmen können, auch von der Industrie. Doch für jedes Projekt ist eine ungeheure Kreativleistung notwendig, um etwas Besonderes zu schaffen. Gerade bei der Industrie ist es schwierig, zu den Entscheidern vorzudringen, die Hierarchie verlängert den Entscheidungsweg ungemein, das frustriert.“ Daher arbeite er lieber mit kleineren, familiären Unternehmen zusammen, wie die 25hours Hotels-Gruppe und die Restaurantkette NENI der Familie Molcho.

Fischer hat zwar stets in Augsburg gelebt und ist froh, dort seine Heimat zu haben, er ist aber ein Bürger von Welt und deshalb weiß er auch so gut, wie man Geschichten erzählt. Wer seine nächste Geschichte hören möchte, muss im November nach Frankreich mitreisen, denn dort schlägt er zusammen mit der 25hours-Gruppe ein neues Hotelkapitel auf.

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Bikini Island Mallorca Hotel

Bikini Island & Mountain Hotel

Carrer de Migjorn, 2, Port de Sóller