Die Designerin Alma López, Schöpferin der Luxus-Schmuck-Marke La Morenita, wohnt im malerischen Stadtviertel Santa Catalina in Palma. Nach ihrem Jura-Abschluss, bei dem sie sich auf Strafrecht spezialisierte, entwarf sie 2002 ihre ersten Stücke für die exklusive Marke Paul & Joe. Ihre Arbeit war sofort ein Erfolg, und vor dem Beginn einer Karriere in einer Anwaltskanzlei entschied sie sich, stattdessen ihrem angeborenen Talent zu folgen und ihre eigene Schmuckmarke zu kreieren. Alma ist Autodidaktin in die Sphären des Designs. Trotzdem dürften die 20 Jahre, die sie als Model arbeitete, ihren beruflichen Weg durchaus beeinflusst haben.
Haben Sie zuerst Schmuck für sich selbst angefertigt?
Überhaupt nicht. Ich habe vorher überhaupt keinen Schmuck getragen. Meine Freundin Eva Pérez war Designerin für Paul & Joe in London und ihr Vorbild machte mich neugierig, Sachen auszuprobieren und zu entwerfen. Sie bat mich, zunächst ein paar Muster für ihren Chef vorzubereiten. Ihm gefiel und die Firma konnte es erfolgreich verkaufen. Ich beschloss, meine eigene Marke zu gründen und begann, die Stücke in Spanien zu verkaufen. Zur gleichen Zeit arbeitete ich als Model. Vor einigen Jahren war ich sogar als „Martini Girl“ im Rahmen der „Always In“ Kampagne unterwegs. Ich arbeitete auch als Road Managerin für „The Choir Boys“ und bin immer noch verantwortlich für Qualitätskontrolle und Umweltfragen in der Firma meines Vaters.
Wie kam Ihnen die Idee für den Fächer?
Wir zogen nach Mallorca, als ich ein Jahr alt war und ich halte mich für eine Mallorquinerin. Aber ich habe andalusisches Blut; meine Eltern stammen aus Granada. Meine Wurzeln und meine Leidenschaft für Flamenco haben viel mit Design zu tun. Einen Fächer trage ich immer in meiner Tasche und so beschloss ich, dieses Utensil „neu zu erfinden“. Das Nützliche sollte ein schönes Accessoire werden. Es ist ein Konzept von Schmuck, das es bisher nicht gegeben hat. Ich habe etwas Einzigartiges geschaffen, und obwohl alle unsere Designs als Patente geschützt sind, fangen überall Leute an, uns zu kopieren.
Ist solch ein Fächer ein „Must-Have“?
Meine Kollektionen bestehen aus Stücken, die voll im Trend liegen, aber grundsätzlich wollen wir Designs erstellen, die nie aus der Mode kommen. Ich arbeite viel mit Sotheby´s und Sony Pictures zusammen; alle Stars, die nach Spanien kommen, um ihre Filme zu präsentieren, erhalten einen Juwelen-Fächer. Prinzessin Roda aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gehört zu meinen Kundinnen; da niemand wusste, was man ihr schenken sollte, gab man ihr einen Fächer. Sie ist jemand, der schon alles hat. Dass die Fächer weder Gold noch Diamanten enthalten, ist irrelevant. Sie sind einzigartig.
An welchen Typ von Frau richten sich diese Fächer?
Fächer werden von den verschiedensten Frauen verwendet; von 18-Jährigen bis zur Herzogin von Alba. Unsere Kollektionen sind so konzipiert, dass sie sich an verschiedene Stile und Persönlichkeiten anpassen. Ich habe eine Serie, die auf VIP-Kunden ausgerichtet ist; Stars wie Cher, Cristina Aguilera oder Willow Smith (Will Smiths Tochter) besitzen solch einen Fächer. Fernseh-Stars wie Patricia Conde oder Eva González, Schauspielerinnen wie Penelope Cruz besitzen eine Vogue Star-Halskette. Auch die libanesische Multimillionärin Mouna Ayoub, Besitzerin der Yacht „Lady Moura“, und ihre Königliche Hoheit Sofia von Spanien haben im Sommer immer einen Fächer dabei. Wir wählen unsere Verkaufsstellen sorgsam aus, sprechen eine sehr erlesene Klientel an – und zahlreiche Lifestyle-Magazine haben uns mit ihrer begeisterten Berichterstattung auf das Podest gehievt, auf dem wir heute stehen dürfen. Unsere Kollektion verfügt über vier Serien und ein Hochzeitssuite-Spezialsortiment.
Verkaufen Sie Ihr Produkt auf der ganzen Welt?
Luisa Via Roma hat unsere Produkte auf Lager, was uns eine Menge Prestige und internationale Anerkennung bringt – denn es ist eine der bedeutendsten Luxusboutiquen in Florenz und in ganz Italien. Wir zeigen auch Präsenz im „Corner“ und „Suivi“ auf Mallorca und in vielen exklusiven Boutiquen in ganz Spanien und viel anderen Ländern.
Wird der Schmuck auf Mallorca hergestellt?
Ja, meine Werkstatt befindet sich hier und alle Stücke sind handgefertigt aus unterschiedlichen Materialien: Messing, vergoldete und versilberte Stücke, aus Halbedelsteinen bis hin zu Swarovski-Kristallen. Die Fächer sind aus Holz, sie sind handgefertigt und werden in Spanien hergestellt, mit speziellen Abmessungen, Farben und Ausstattung. Der Feinschliff erfolgt hier auf Mallorca. Kein Fächer gleicht dem anderen, alle sind exklusive Unikate.
Ist es möglich, auf Mallorca zu leben und international erfolgreich zu sein?
Ich brauche Mallorca, das einzigartige Licht der Insel, seine Energie und seinen Frieden. Daraus entwickelt sich meine Arbeit. Aber wer expandieren will, muss über den Tellerrand gucken, in andere Länder gehen, woanders die Kenntnisse verbessern und den Horizont erweitern. Ich habe das Glück, mit einem Bein auf der ganzen Welt zu stehen und meine Heimat hier zu haben.
Ich habe gehört, dass Sie viel im Bereich Wohltätigkeit machen.
Jedes Jahr unterstützen wir ein anderes Wohltätigkeits-Projekt oder eine Stiftung. Wir präsentierten eine Wohltätigkeits-Modenschau mit Zonta International mit Mode im Flamenco-Stil, um Frauen in schwierigen Situationen zu unterstützen. Während der Copa del Rey Regatta unterstützten wir die Fundación Alex; wir spendeten einige Armbänder, so dass Kinder mit Down-Syndrom Segelunterricht nehmen konnten.
Was sind Ihre Pläne für die nächsten Jahre?
Wir werden versuchen, weiterhin Anerkennung und große Berichterstattung in der Presse zu bekommen. Jeden Tag haben wir mehr Points of Sale und unsere Marke findet langsam ihren Platz auf dem Markt. Ich hoffe, dass unsere Produkte auch weiterhin ein Teil der Schmuckschatullen vieler Frauen werden.
Photos by Samantha Hemsley