Im Gespräch mit Fiona Ferrer

Fiona Ferrer

«Auf Mallorca habe ich meine glücklichsten Sommer verbracht», erzählt sie während unseres Treffens im Hotel Can Alomar. Ihr ungeschminktes Gesicht strahlt Aufrichtigkeit und Frische aus.

Fiona Ferrer Leoni (Barcelona, 1974) war Leiterin des Wettbewerbes “Elite Model Look España” und Produzentin des Programmes „Supermodelo”, das von dem spanischen Fernsehsender „Cadena Cuatro” zwischen 2006-2008 ausgestrahlt und mit Hilfe des Unternehmens El Corte Inglés und der Filmgesellschaften Endemol und Zeppelin entwickelt wurde. Danach schuf sie ein weiteres Programm: „Fiona, te necesito” („Fiona, ich brauche Dich”).

Heutzutage leitet sie ihre eigene Firma, die auf Kommunikation innerhalb der Modewelt, der Kunst und der Unterhaltung spezialisiert ist. Ihre Projekte schließen u.a. die Öffentlichkeitsarbeit für das Brautmodeunternehmen Rosa Clará und punktuelle Arbeiten mit Custo ein. Fiona hat außerdem zwei Bestseller in der Jugendliteratur veröffentlicht: WACU Girls (World, Ambitious, Cool and Unique), und Cuando el tiempo hace Tic Tac (Wenn die Zeit tickt). Auf Basis dieser Erfolgsschlager registrierte sie eine Marke, aus der wiederrum diverse Projekte entstanden: Der Heilkräuterladen Navarro -die Nummmer 1 in Spanien -, mit einer Linie von 8 Gesundheitsprodukten unter dem Namen Wacu.

Die Linie führt unter anderem Libidinal, der einzig existierende Verstärker der weiblichen Libido. Die Feuerzeuge „Wacu BIC”. „Wacu Baby” – eine Kollektion von handgemachten Kinderschlafanzügen für die Firma Casilda y Jimena. Und des weiteren das Menü Wacu der Restaurantkette Wogaboo, die das Produkt mit einem ihrer Lieblingsleitsprüche verkaufen, wie sie lachend erzählt: «Iss die Welt auf, aber ohne dabei irgendjemand aufzuessen…..und hier: Iss einfach alles auf!» (wörtlich aus dem Spanischen übersetzt).

Von Kindesbeinen an war ihr Leben mit der Mode verbunden. Ihr Vater, Juan Ferrer Grifols, war einer der Gründer der Textilfabrik Ferrer y Sentís und der Entdecker des Designers Claude Montanta. Er war außerdem Vorsitzender des Gaudí Laufsteges in Barcelona. Ihre Mutter Mietta Leoni war eines der erfolgreichsten italienischen Models der 70er Jahre. Als ihre Eltern sich trennten, zogen sie nach Ibiza um, wo Mietta gemeinsam mit der jugoslawischen Prinzessin Smilia Mijailowich die Modemarke Adlib kreierte.

Im Alter von 12 Jahren zog die Familie nach Palma de Mallorca um, wo Fiona und ihr kleiner Bruder Umberto auf das Gymnasium San Cayetano gingen.

Ich fühle mich als Mallorquinerin», betont sie. Mit 19 Jahren ging sie nach Paris, um im Maison Montana zu arbeiten. «Es war ein wichtiges Jahr für mich. Ich lebte allein und wurde unabhängig», erklärt sie.

Gegen Ende dieser Etappe machte sie ihren Abschluss in internationaler Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation an der Universität von Miami, wo sie außerdem bei Sotheby‘s arbeitete und für die Abteilung lateinamerikanischer Kunst verantwortlich war. «All diese Erfahrungen haben mich zu einer Unternehmerin werden lassen. Ich bin sehr familiär, habe aber eine globale Vision der Welt. Die beste Erziehung ist die, die Dir das Leben gibt», erläutert sie. Sie war die Koordinatorin für Spanien in der Fashion Week Miami. Dieser Posten, in Kombination mit der Leitung der institutionellen Beziehungen während des Wettbewerbes “Elite Model Look Colombia”, waren der Grund für die Cartagena de Indias Medaille, die ihr und dem Designer Custo Dalmau damals überreicht wurden.

Zurück zur Gegenwart und zu einem ihrer Leitsprüche. «Es hat mir mal jemand vor langer Zeit gesagt, dass ich immer viele Eisen im Feuer haben sollte und daran hab ich mich gehalten». Daher entschied sie z.B, sich in Zusammenarbeit mit dem Juwellier Suárez y Vente Priveé für die Stiftung Aladina zu engagieren. Gemeinsam erreichten sie, eine limitierte Auflage des Armbandes ONE zu verkaufen und damit den Bau einer neuen Etage im Kinderkrankenhaus von Getafe zu unterstützen.

Sie hat sich außerdem mit den NAC Läden zusammengetan, um die Produktreihe 4Reasons zu entwickeln – Hemden mit Slogans sowie Körbe und Hüte, die aus Ecuador stammen und mit Stoffen aus Guatemala dekoriert sind. Alles von arbeitslosen Näherinnen hergestellt und in Spanien produziert. «Ich verteidige die spanischen Marken und die inländische Produktion. Ich bin Katalanin, Jüdin (mütterlicherseits), Katholikin, Monarchistin, Patriotin und halbe Italienerin. Man muss die Heimat unterstützen und die Gemeinschaft macht uns stark».

Von Mallorca spricht sie begeistert: «Ich bin schon durch die ganze Welt gereist, aber habe noch nie irgendwo solche Inseln und so ein Meer gesehen. Ich finde es großartig, wie sich Palma entwickelt hat». Hier hat sie auch viele Freunde wie z.B. die Designerin Alma López oder Cristina Macaya.

«Ich war seit 3 Jahren nicht in Palma, aber bin sehr froh, wieder hier zu sein. Ich erinnere mich an mein erstes Praktikum mit 15 Jahren bei der Regatta „Copa del Rey”. Ich war keine gute Schülerin und bin viel ausgegangen, so dass meine Mutter schließliche Erique Puig darum bat, mir eine Arbeit zu geben. Ich bin weiterhin ausgegangen, aber stand trotzdem morgens um 10.00 Uhr auf der Matte, war die Lustigste der Truppe und sprach auch noch 5 Sprachen! Ich glaube, dass die Unterstützung der Königsfamilie für Mallorca und für die Regatta fundamental ist».

Ihr persönliches Fazit ist: «Meine Freunde sind mir sehr wichtig. Ich war 2009 die erste Bloggerin der Zeitschrift HOLA. Ich bin geschieden, habe Krankheiten erduldet und traumatische Todesfälle erlebt, aber….ich beschwere mich nicht. Ich bin alleinstehend, es kann aber sein, dass ich bereits wieder einen Freund habe, wenn dieser Artikel veröffentlich wird. Mein ExMann, Jaime Polanco, ist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben, mit ihm verbrachte ich schon meine Sommerurlaube in Palma. Kinder? Ja, hätte ich gerne, aber auf jeden Fall mit Partner ».