Luxus per Definition: Die Suche nach einem neuen Sinn

Der Besitzer von Rolex wurde gefragt: „Wie läuft das Uhrengeschäft?“ Er antwortete: „Ich wüsste es nicht, weil ich im Luxus-Geschäft arbeite.“ Luxus ist in Mode, aber nicht nur für die Massen. Nein, es sind die Ultra-Luxus-Marken, denen es gut geht. Hermès und Rolls Royce wachsen, während viele der Mittel- und Basic-Luxusmarken den Kampf ums Überleben führen.

Das Konzept von Luxus lässt sich bis in die Dämmerung der Gesellschaft zurückführen. Nicht anders als heute, wurden führende Status-Symbole und Gegenstände verwendet, um sich deutlich von der übrigen Gesellschaft abzugrenzen. Es wird daher angenommen, dass Sozialisation und Luxus Hand in Hand gehen.

Die moderne Gesellschaft mit ihrer Fixierung auf ‘Celebritization’ (Party-Kultur) und Konsum im Sinne von Weltflucht und Selbstsucht entführt uns auf  eine Leerfahrt. Die globale Krise kann als Korrektur angesehen werden – als erzwunge Neubewertung der wahren Werte der Gesellschaft und der wahrhaftigen Suche nach nachhaltiger und dauerhafter Freude.

Luxus ist viel zugänglicher geworden. Die historische soziale Schichtung verschwindet nach und nach, die Mittelschicht wächst und die obere Klasse nimmt ab. Aber die Besitzer von Luxus-Marken müssen aufpassen, dass diese Demokratisierung nicht zu Verflachung führt, das heißt, zu einem kompletten Verlust des Wertes der Marke. Höhere Kaufkraft hat das Wachstum von Luxusgütern gefördert. Mit einem höheren verfügbaren Einkommen entsteht der Wunsch nach Luxus, über die grundlegenden menschlichen Bedürfnisse (Nahrung, Kleidung, Wärme, etc.) zu konsumieren.

Globale Medien haben auch das Wachstum und die Lust auf Luxus-Konsum angeheizt – über Fernsehen, Hochglanzmagazine und in jüngerer Zeit auch das Internet. Darüber hinaus haben billige Reisen zu weit entfernten Destinationen den Appetit auf mehr Raffinesse und Vielfalt in unserem Leben geweckt. Durch den Glauben an die Möglichkeit des „Having It All“ – und die fortwährende Förderung dieser Vorstellung durch die Medien – wird eine neue soziale Aspiration geschaffen, insbesondere in den jüngeren Generationen.

Die meisten von uns vergessen, dass der Kern des Luxus Einzigartigkeit ist und dies gepaart mit anspruchsvollem Design und handwerklicher Qualität. Nur so kann der Verkäufer höhere Preise rechtfertigen. Aber die Globalisierung hat die Einzigartigkeit und Exklusivität globaler Marken ausgehöhlt. Jeder Weltreisende wird Ihnen sagen, dass Sie das Gleiche in Hong Kong, New York, London oder Paris kaufen können.

Luxus ist Kultur. Man muss Luxus verstehen, um ihn gewohnheitsmäßig zu praktizieren und im Lebensstil anzuwenden. Heutzutage gibt es zwei verschiedene Arten von Luxus: den selektiven und den massentauglichen. Millionen von Dollar werden jedes Jahr von Labels ausgegeben, die uns davon überzeugen wollen, dass der Kauf ihrer Produkte uns zu einem besseren Menschen macht. Wir werden angeblich zu einer „Elite-Klasse“, die es sich leisten kann, sich in die Exklusivität und Qualität einzukaufen, die Promotoren von der Marke versprechen. Aber in der globalisierten Welt bekommt man nur noch selten „Value for Money“.

Der Druck profitdurstiger Aktionäre zwingt Firmen, die Produktionskosten zu senken. So können größere Gewinnmargen aus dem Handel geführt werden. Dies wiederum hat die Verlagerung der Produktion in Länder der zweiten und dritten Welt zur Folge. Dadurch werden traditionelle, hochwertige Waren in Massenproduktion hergestellt und das führt oft zu einem schlechteren Produkt.

Es gibt unzählige Beispiele von hochpreisigen, Luxus-markierten Produkten, die wenig oder nichts vom „Qualitäts-Versprechen“ der Marke halten und wenig Aussicht auf Erfüllung der wirklichen oder trügerischen Erwartung des Verbrauchers geben. In der Tat würde ich so weit gehen zu sagen, dass wir ständig „hinters Licht geführt“ werden von der Faszination der Luxusmarken. Sobald dieser Trugschluss aufgedeckt wird, werden wir uns auf eine neue Krücke stützen, um unser niedriges Selbstwertgefühl zu pushen.

Die Definition von Luxus ist im Wandel. Sogar innerhalb der letzten zehn Jahre hat es eine Verschiebung vom Massenkonsum von Luxus zurück zum selektiven gegeben – besonders auffällig zwischen 2006 und 2008. Es ist eine Zeit, in der viele mehr Wert auf Erfahrungen und Erlebnisse legen – auf der Suche nach den einfachen und authentischen Freuden im Leben. Es ist ein Comeback der Zufriedenheit: wer wir sind und wofür wir stehen. Eine tiefe Überzeugung, dass das Glück aus dem Sein kommt und nicht aus dem Haben. Dies ist leicht gesagt, wenn man alles besitzt, was man sich wünscht. Aber wann wird man erkennen, dass man alles hat, was man will (oder tatsächlich braucht), um den heiligen Gral der Zufriedenheit, des Glücks und des Seelenfriedens zu erreichen?

Was also verspricht unsere neue Luxus-Lifestyle-Website? Wir möchten Ihnen gerne dabei behilflich sein, die richtigen Entscheidungen bei der Führung Ihres Luxus-Lifestyles zu treffen. Wir wollen mit Ihnen gemeinsam via www.helencummins.com die Schaffung eines neuen Konzepts von Luxus-Lifestyle vorantreiben. Ein Konzept, das Wert legt auf Attribute wie Authentizität, Nachhaltigkeit, Tradition und Langlebigkeit – Attribute, die nicht leicht austauschbar und schwer zu replizieren sind. Meiner Meinung nach, wird die Zukunft für Luxusprodukte in der ursprünglichen Einschätzung des Wortes eine Rückkehr zu maßgeschneiderten Produkten sein. Das „Custom-Fitting“ auf die persönlichen Bedürfnisse ist die Quelle für das lange haltbare, begehrte Luxusprodukt der Zukunft.

Dieser Artikel soll Ausgangspunkt sein in der Diskussion um eine neue Bedeutung von Luxus. Wir laden Sie ein, an der Meinungsbildung teilzunehmen, indem Sie uns Ihre Gedanken zu diesem Thema mitteilen. Bitte senden Sie Ihre Anregungen an: editor@helencummins.com