Juanjo Oliva: eine der spanischen Top-Designer

Mit moosgrüner Hose, schwarzem Sweatshirt und Jeans-Jacke bekleidet, macht er ein paar kleine Details am Kleid zurecht, das Nieves Alvarez trägt. Das Topmodel mit ihrer majestätischen Pose sagt ihm etwas und beide lachen. Nieves macht sich fürs Fotoshooting fertig und Juanjo Oliva setzt sich lächelnd zu uns, um dieses Interview zu geben. Hinter Bart, Brille und liebenswerten Gesten steckt einer der international erfolgreichsten spanischen Designer.
Die Beziehung von Juanjo Oliva mit dem Model Nieves Alvarez ist nicht nur Arbeit; sie sind Freunde, Kollegen und bilden ein hervorragendes Team. Diese Tatsache machte die Entscheidung für Juanjo einfach, wer sein erster Mode-Filmstar werden sollte. „XX“, eine Film-Produktion mit Nieves Alvarez in der Hauptrolle, feiert am 12. November Premiere.

„Wir wollten neue Ausdrucksformen dafür finden, wie Mode präsentiert werden kann. Dank neuer Technologie kann man seine DANN sehr direkt vermitteln und ‚XX‘ möchte dieses neue Format erreichen“, sagt Juanjo.

„Wir müssen auch feiern: ich habe Juanjo Oliva als Unternehmen schon 13 Jahre lang. Aber erst drei Jahre nach der Eröffnung starteten wir mit Catwalk-Veranstaltungen. Also feiern wir unseren zehnten Geburtstag auf dem Laufsteg. Gleichzeitig feiern wir unsere zwanzigste Modenschau. Das erste „X“ steht für zehn Jahre, das andere „X“ für zwanzig Laufstegshows“, fügt er hinzu.

Der Fashion- Film, der von Fernando González Molina produziert wurde, zeigt eine Frau – verkörpert durch Nieves – die Schönheit, Stärke, Gutmütigkeit und alle anderen Aspekte zusammen bringt, die Juanjo in der Frau sieht, für die er entwirft. „Wir merkten dann auch, dass XX auch das weibliche Chromosom ist und ich konzentriere all meine kreative Energie sowieso immer auf das Weibliche. Ich wollte zeigen, wie prismatisch Nieves und all die Frauen für Juanjo Oliva sind“, erklärt er.

Der charismatische Designer meint, dass nach dreizehn Jahren Erfahrung als eigenständige Marke diese Tatsache sowohl das Beste wie auch das Schlechteste von seiner Arbeit ist. Die kreative Freiheit, das Beste, und zum Unternehmer werden, paradoxerweise, das Schlechteste. Zweifellos erlebt der Designer eine sehr erfolgreiche Phase. Seine Couture-Kollektionen haben eine hohe Nachfrage. Seine Prêt-à –Porter Braut-Kapsel-Kollektionen wurden zum vierten Mal aufgelegt. Zudem bietet er eine exklusive Kollektion für „Elogy“ im Kaufhaus Corte Ingles.

„Die Erfahrung mit Elogy ist ein Geschenk. Ich kann meine Juanjo Oliva DNA mit der Unterstützung des Corte Inglés verbessern. Eine Kollektion in 27 Läden zu haben, ist einfach wunderbar“, sagt er. Diese vierte Kollektion für Elogy ist seine Herbst-Winter-Linie. Dazu hat er seine erste Taschen-Kollektion hinzugefügt“. Es sind zehn Taschen, die Frauen zu jeder Tageszeit tragen können. „Wir haben in Spanien mit spanischen Lederwaren gearbeitet. Insgesamt war das Elogy-Projekt der Schlüssel, der mich erst zur Marke gemacht hat“, so Juanjo.

Ein großer Teil der Produktion – sowohl Couture als auch Prêt-à -porter – von Juanjo Oliva wird in Spanien hergestellt, meistens in Madrid. Der Designer findet, dass viele traditionelle handwerkliche Tätigkeiten in Spanien langsam verloren gingen. Er glaubt fest, dass Unterscheidungsmerkmale wieder zum Leben erweckt werden müssen, damit Spanien seine Identität nicht verliert.

Dieser Designer entwickelt zahlreiche Projekte zur gleichen Zeit, bleibt aber stets konsistent in seiner Arbeit. Wie Picasso glaubt er, dass Inspiration nur dann kommt, wenn sie einen beim Arbeiten erwischt. „Mehr als von Inspiration, spreche ich jetzt von Quellen, Recherche, Information, Dokumentation, Interessen; dass man offen und empfänglich für Einflüsse aus der Umwelt bleibt“, erklärt er. „Das ist eigentlich das Herz des Designers: den zeitgenössichen Moment einfangen und dieses Ergebnis in Mode übersetzen. Es ist eine ständige Informationssuche“, beschreibt Juanjo Oliva sein Konzept.